Manchmal ist ein dickes Dankeschön fällig
von Dorothea Baumm
Manchmal ist ein dickes Dankeschön fällig. Heute zum Beispiel. Von mir, von Herzen - und ganz sicher im Namen und im Interesse von August und Mimi: danke, Martina!
Danke, dass Du da bist, Dir Zeit für uns nimmst. Du hast mit Deiner freundlichen, unaufgeregten und professionellen Art sozusagen in letzter Sekunde die Reißleine gezogen. Denn nach fünf Monaten "Beritt" bei einer "Westerntrainerin" war ich entschlossen, meinen Abstecher in die Westernreiterei unter "überflüssige Erfahrung" zu verbuchen und zur Dressurreiterei zurückzukehren. Fünf Monate habe ich teures Lehrgeld gezahlt. Fünf Monate, nach denen mein wunderbarer August schlicht nichts gelernt hat. Kein Angaloppieren, kein sicherer Takt, kein entspanntes, vertrauensvolles An-die-Hand-dehnen. Meine zauberhafte kleine Quarterstute konnte nach zwei Monaten: ebenfalls nichts. An der Longe im Kreis rennen wie angestochen. Mit hochgerissenem Kopf und rausgedrücktem Unterhals. August hat in seiner Not ständig versucht, Zügel oder Tie-Strap zu erwischen und draufrumzukauen. Vor den Beinen hatte er Angst. Kein Wunder: Unsere Ex-"Trainerin" hat ständig an den Zügeln gerissen (sie nannte es "zupfen") und mit den Hacken/Sporen auf das arme Tier eingehackt.
Fünf Monate also, in denen ich als Besitzerin komplett versagt habe. Immerhin habe ich gesehen, dass da erheblich was falsch lief, und ich habe mich mit dummerhaften Ausreden und albernen Rechtfertigungen abspeisen lassen. Dass ich keinen qualifizierten Unterricht bekam, habe ich mir ebenfalls gefallen lassen. Da muss ich als erwachsene Frau schon sagen: Selbst schuld. Übel ist allerdings, dass meine armen Pferde die Zeche gezahlt haben.
Aber: Auch August und Mimi muss ich von Herzen danken. Dafür, dass sie so unglaublich vertrauensselig und mir zugewandt sind. Dafür, dass sie es mir nicht nachtragen, dass ich sie diesem grottenschlechten "Beritt" ausgesetzt habe. Und dafür, dass sie nach nur vier Trainingseinheiten mit Martina und einigen mehr mit mir unter Martinas Anleitung so herrlich in die Entspannung kommen. August hat gestern lehrbuchmäßiges Angaloppieren aus dem Schritt gezeigt, Mimi fängt an, mit dem Bodyformer entspanntes Tempo zu laufen und den Hals abzusenken.
Martina hat sogar gesagt, die Einheit mit August habe ihr als Reiterin/Trainerin so viel Spaß gemacht, "eigentlich müsste ich Dir dafür Geld geben und nicht umgekehrt". Ich konnte einen Walk-Trott-Trail mit August reiten (Trail!!! Yeah - meine neue Passion!), und er hat einen tollen Job gemacht. Das Pferd ist motiviert, überhaupt nicht mehr triebig, akzeptiert den Schenkel, schnullert nicht ständig an irgendwelchen Ausrüstungsgegenständen herum... Toll! Und deswegen, liebe Martina, tausend Dank! Du bist eine klasse Trainerin, und ich bin heilfroh, bei Dir gelandet zu sein.
PS.: Und ich verspreche, dass ich mich weiterhin bemühe, alles, was Du erklärst, umzusetzen. Gemäß Deiner Maxime: Man muss die Pferde nicht immer anschreien. Erst mal flüstern... Manches klappt es ja sogar mit Deiner Lucy und mir inzwischen schon gut. Also: Ich werde weiter an ganz, ganz feinen und leisen Hilfen arbeiten - für August, Mimi und Lucy. Unsere Pferde haben es verdient.