Tierschutztagung 2012
Am 01. Februar 2012 war ich eingeladen zum Tierschutz-Seminar 2012. Es war eine Fortbildungsveranstaltung für Tierärzte und Trainer-Lizenz-Inhaber. Solche Veranstaltungen besuche ich immer gerne, um über den Tellerrand zu blicken, doch diesmal war ich nicht nur Zuhörerin sondern Refenentin !!!
Eine suuuper Gelegenheit um unseren Westernreitsport auch mal einem ganz anderen Personenkreis nahezubringen.
Der Untertitel hieß "Praxistipps und moderne Diagnosemöglichkeiten vom Tierarzt / Trainingsmethoden und Reitweisen".
Etwa 200 Interessierte trafen sich in den Holstenhallen in Neumünster im Holstenhallen-Restaurant.
Wow, ich war ziemlich aufgeregt, ob ich den Anforderungen gewachsen sein würde und vllt von den Anwesenden respektlos oder ablehnend empfangen werde. Aber ich war gut vorbereitet und so war ganz das Gegenteil der Fall.
Mit Powerpoint-Präsentationen stellten zunächst die Inhaber der Pferdekliniken Bockhorn (Traugott Röwer) und Bargteheide (Dr. Volker Sill) Praxistipps, Diagnose-Möglichkeiten und bildgebende Verfahren vor.
Das war natürlich für jeden Pferdebesitzer sehr interessant und man staunte, wie viele Geräte aus der Humanmedizin mittlerweile auch in den Pferdekliniken eingesetzt werden.
Herr Röwer konzentrierte sich zusätzlich auf das Thema "FN-Medi-Kontroll-Kit" für Dopingkontrollen auf Turnieren, auch für die Westernreiter ein wichtiges Thema.
Sehr unterhaltsam war der Vortrag von Herrn Rolf Petruschke, ehem. Leiter der hessischen Landesreit- und Fahrschule, in welchem es darum ging, Kinder und Jugendliche an den Reitsport heranzuführen unter Berücksichtigung der heutigen pädagogischen Einsichten.
Danach hatte Frau Kirstin Reese die Möglichkeit, als Horsemanship-Trainerin die vielseitige Bodenarbeit als Grundlage der breitensportlichen Pferdeausbildung vorzustellen. Sie erklärte z.B. die vier unterschiedlichen Grund-Charaktere der Pferde und die sieben Spiele um Bodenarbeit spielerisch zu trainieren.
Schließlich hatte ich die Gelegenheit, "Pferdegerechte Ausbildung im Signalreiten - Die Ausbildungsskala des Westernpferdes" zu erklären.
Im Hintergrund hatte ich eine Diashow mit Fotos vom EWU-Schaugruppen-Auftritt auf der Trabrennbahn Bahrenfeld laufen, wegen des herrlichen Wetters (und natürlich der schönen Pferde und herausgeputzten Reiter) sind das wirklich sehenswerte Bilder.
Ich denke, der Vortrag ist mir gut gelungen, denn ich hatte anschließen einige Anfragen für Schnupper-Kurse (!) und eine Einladung für eine Schau-Vorführung im Ostseebad Kellenhusen.
Am nächsten Tag bekam ich noch eine nette, bestätigende Email von der hauptamtlich angestellten Breitensportreferentin des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein, Frau Maritres Hötger:
Guten Morgen Frau Sell, guten Morgen Kirstin,
ich möchte mich nochmal herzlich für die gelungenen Beiträge gestern Abend bedanken. Ich saß hinterher noch eine Weile mit drei langjährigen Funktionären zusammen, die alle drei absolut klassisch ausgerichtet sind und durfte miterleben, wie sie erstaunt, aber tatsächlich überzeugt, feststellten wie viele Parallelen es doch zwischen der klassischen Reitlehre und den "alternativen" Ausbildungswegen gibt. Die Freiarbeit am Anhänger und der kleinschrittige, verhaltensbio-logisch durchdachte Weg dahin war für sie dabei ebenso beeindruckend wie die Erkenntnis, das Westernreiten auch eine Reitweise/Reitlehre mit Hand und Fuß ist und weit mehr braucht als Hut und Sporen ;)
Für die Akzeptanz des Breitensports in der klassischen Reiterei ist das ein großer Erfolg, auf dem wir hoffentlich in den kommenden Monaten und Jahren aufbauen können.
In diesem Sinne herzliche Grüße aus Bad Segeberg,
Maritres Hötger
Pferdesportverband S.-H. e.V.
So war der Abend insgesamt sehr interessant und erfolgreich!
Eure Martina Sell